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Djohas Hemd

Eines Tages erkrankte der König. Zahllose Ärzte untersuchten ihn, aber keiner vermochte ihn zu heilen.
Da kam eine alte Frau, die schon die Kinder des Königs kuriert hatte und sagte, dass der König seine Gesundheit wiedererlangen würde, wenn er das Hemd eines Glücklichen trüge. Diener wurden ausgesandt und begaben sich landauf, landab auf die Suche, doch sie fanden keinen Glücklichen. Jeder Mensch hatte seine Sorgen.
Wie sie so herumzogen, kamen sie auch an Djohas Hütte und hörten ihn singen und lachen.
„Bist du glücklich?“, fragten sie ihn.
„Ja“, erwiderte Djoha, „mir fehlt es an nichts.“
Da sprachen die Diener: „Du wirst reich belohnt und noch glücklicher sein als du jetzt bist, aber gib uns dein Hemd!“
Sie ergriffen ihn und zogen ihn aus, um sein Hemd dem König zu bringen, doch siehe da – Djoha hatte keines.

Djoha ist eine legendäre bettelarme, aber gewitzte Schelmengestalt. Er ist das judenspanische Pendant zum türkischen Hodja Nasreddin oder zum im Jiddischen beheimateten Herschel Ostropoler. Im Deutschen gibt es ähnliche Geschichten über Till Eulenspiegel.
 

Märchen der sephardischen Juden

Zitat

"Kindern erzählt man Geschichten zum Einschlafen – Erwachsenen, damit sie aufwachen"

(Jorge Bucay) 

 

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